Das größte Hindernis für Feuerwehrleute beim Versuch, einen Brand zu löschen oder eine Rettungsaktion in einem Gebäude durchzuführen, ist Rauch. Die Anforderung, dass Trupps atmen, sich in einem Gebäude frei bewegen und mit Kameraden interagieren können müssen, hat die Entwicklung von Atemschutzgeräten beeinflusst. Von den ersten sperrigen Rauchhelmen, die von einer Versorgungsleitung abhängig waren, über frei tragbare Proto-Sauerstoffgeräte bis hin zur revolutionären Einführung von Druckluftausrüstung in den 1960er Jahren haben Atemschutzgeräte unzählige Leben gerettet.
Feuerwehrleute sehen sich heutzutage immer wieder neuen und manchmal unerwarteten Herausforderungen ausgesetzt. Dieser Fachbeitrag, der aus einer vom Sicherheitsausrüstungspionier MSA Safety geleiteten Branchen-Podiumsdiskussion entstanden ist, stellt die neuesten Bedrohungen für Feuerwehrleute dar und erörtert, wie moderne, frei tragbare Isoliergeräte (Pressluftatmer) weiterentwickelt werden können, um diese Bedrohungen zu eliminieren
Niemand wird die Bildaufnahmen vergessen, als die New Yorker Feuerwehrleute direkt nach den terroristischen Attentaten auf die Zwillingstürme des World Trade Center am 11. September zum Brandort in Manhattan eilten. Mit vollständiger Feuerschutzausrüstung betraten sie die Treppenhäuser und begannen mit dem Aufstieg. Ihre Standard-PSA und die Atemschutzgeräte wogen ca. 34 kg, andere mitgeführte Werkzeuge nicht eingerechnet. Ungeachtet der Tatsache, dass beide Gebäude 110 Stockwerke hoch waren, war es die Ausrüstung, die es einem Team ermöglichte, das 78. Stockwerk zu erreichen, bevor der Südturm tragischerweise einstürzte.
Beim Brand des Grenfell Tower in Großbritannien im Jahr 2017, wo die Gebäudeisolierung das rasche Ausbreiten des Feuers mit hochgiftigem Rauch und Dämpfen beschleunigte, erklärte ein Feuerwehrmann in einem Interview mit der Zeitung Independent¹, wie die mit Atemschutzgeräten ausgerüsteten Trupps versuchten, einen Brückenkopf zu bilden — einen sicheren Raum für .
Es ist offensichtlich, dass Design, Leistungsfähigkeit, Zuverlässigkeit und Bedienbarkeit moderner Atemschutzgeräte direkt die Möglichkeit eines Feuerwehrmanns beeinflussen, ein Gebäude zu betreten und eingeschlossene Personen zu suchen, zu finden, zu retten und zu evakuieren. Die Sicherheitsindustrie hat die Sorgfaltspflicht, ständig nach Möglichkeiten zu suchen, wie Atemschutzgerätetechnologie und optimale Verfahren erweitert oder verbessert werden können. Bei Beginn jeder Schicht auf der Feuerwache stehen Leben auf dem Spiel.
Feuerwehrleute von heute haben verschiedene Geschlechter, Staturen und Größen. Früher war es für Geräteanwender wie Frauen mit einem kleinerem Körperbau oder Gesicht schwierig, einen guten Tragekomfort zu finden, wenn sie Standard-Atemschutzausrüstung und -PSA trugen. Die Gewichtsverteilung und Tragbarkeit wurden ebenfalls als problematisch angegeben. Zum Glück hat der Feuerschutzausrüstungsmarkt das Problem erkannt und befindet sich im Wandel. Die neueste Maske von MSA wird zum Beispiel in drei Größen hergestellt und bietet darüber hinaus drei verschieden große Innenmasken, um perfekten Sitz zu gewährleisten. Jason Traynor von MSA erläutert: „In Hinblick auf Gewicht und Komfort haben sich unsere Pressluftatmer in den letzten fünf Jahren dahin entwickelt, dass das Gewicht niedriger ist und näher an den Hüften sitzt. Um die ideale Verteilung zu gewährleisten, haben wir dafür gesorgt, dass der Hüftgurt vollständig in der Höhe verstellbar ist, damit er genau auf den Körperbau und die Statur des Anwenders passt. Wieder einmal verbessert die Entwicklung hin zu einer flexiblen, modularen Ausführung der Ausrüstung die Funktionalität und Sicherheit und fördert das Vertrauen des Anwenders in seine Ausrüstung.“
Das Bestreben, Atemgeräte flexibler zu gestalten, stammt auch von der Notwendigkeit, verschiedene Einsatzszenarien zu berücksichtigen. Das Reagieren auf Störfälle in Fabriken, Nuklear- oder Luftfahrtanlagen beispielsweise zwingt Feuerwehrleute oftmals dazu, in sehr beengten Räumen zu agieren. Hier bietet die Möglichkeit, Größe, Profil und Konfiguration von Druckluftflaschen schnell ändern zu können — wie etwa durch einen universellen Trageplattenaufbau —, den Mannschaften am Einsatzort eine effizientere und beweglichere Ausrüstung.
Leider können die Wünsche der Anwender an die Leistungsfähigkeit von Atemschutzgeräten und die Vorstellungen der öffentlichen Hand, wie viel sie sich leisten kann oder bewilligen will, stark voneinander abweichen. Maßgebliche Entscheider im Beschaffungsprozess zählen oftmals trotz Fachkenntnis nicht zu den Anwendern von Atemschutzgeräten an der Feuerwehrfront.
Eine Möglichkeit, mit der die Branche diese Situation verbessern kann, ist, den geschäftlichen Hintergrund einer Investition in bessere Ausrüstung klarer zu erläutern. Neben dem Einrichten eines größeren Beschaffungsrahmens und dem Ausloten von flexiblen Finanzierungsoptionen sollten Einkaufsentscheider ihren Fokus stärker auf Werte setzen — speziell bei den Gesamtbetriebskosten inklusive Wartung, Schulung und Überprüfungen — und zudem Komponenten einschließen, die für eine lange Lebensdauer ausgelegt sind und über eine Garantie verfügen, anstatt nur die Anschaffungskosten zu betrachten. Die Käuferzufriedenheit mit kontinuierlichem Langzeitsupport einschließlich Nachsorgeservice zu verbessern, kann ebenfalls einen wesentlichen Mehrwert im Beschaffungsprozess bieten.