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5 Faktoren, die bei der Auswahl von Feuerwehrschutzkleidung wichtig sind

Schutzkleidung ist für die Sicherheit der Feuerwehrleute von wesentlicher Bedeutung, da sie eine Barriere gegen Hitze, Flammen und andere Gefahren bildet. Angesichts des globalen Klimawandels sind Feuerwehrleute zunehmend unvorhersehbaren Situationen ausgesetzt, und gute Vorbereitung ist wichtiger denn je. Um die Sicherheit und das Wohlbefinden der Feuerwehrleute zu gewährleisten, ist es daher unerlässlich, Brandschutzkleidung auszuwählen, die den extremen Bedingungen standhält und den besonderen Anforderungen der Arbeit der Feuerwehrleute gerecht wird. Wenn diese fünf Faktoren berücksichtigt werden, können Feuerwehrleute und Entscheidungsträger*innen Schutzkleidung auswählen, mit der sie in jeder Situation sicher und gut vorbereitet sind.

1. Anwendung

Die Tätigkeiten bei der Brandbekämpfung sind sehr unterschiedlich, und jeder Einsatz erfordert besondere Eigenschaften der Schutzkleidung. So erfordern beispielsweise die Brandbekämpfung in Gebäuden, die Suche und Rettung in Städten und die Waldbrandbekämpfung unterschiedliche Schutzkleidung, um den Einsatzkräften den bestmöglichen Schutz vor der Umgebung zu bieten. Daher ist es bei der Auswahl von Feuerwehrschutzkleidung eine gründliche Risikobewertung erforderlich, um die Art der Tätigkeit und die Gefahren zu ermitteln, denen die Feuerwehrleute begegnen können.

Für die Gebäudebrandbekämpfung sollte die gesamte Ausrüstung den am weitesten verbreiteten Normen entsprechen, z. B. EN 469:2020, Stufe 2, AS4967:2019 oder NFPA 1971:2018. Diese Schutzkleidung muss eine äußere Schicht zum Schutz vor Verbrennungen, eine Feuchtigkeitsbarriere zum Schutz vor dem Eindringen von Wasser und flüssigen Chemikalien sowie eine innere thermische Barriere und ein Futter zum Schutz vor Hitze eines Feuers aufweisen.

PSA für die technische Rettung, auch bekannt als Urban Search and Rescue (USAR), wird immer häufiger bei Einsätzen in beengten Räumen und bei Straßenverkehrsunfällen eingesetzt. Diese Schutzkleidung besteht in der Regel aus zwei Lagen, einer flammhemmenden Außenschicht und einer wasserdichten Membran. Dieses Design bietet Flexibilität und physischen Schutz vor Verletzungen bei Einsätzen in eingestürzten Gebäuden oder beschädigten Fahrzeugen. Die Membran verringert auch das Risiko einer Ansteckung mit Krankheiten, die durch den Kontakt mit Blut und Körperflüssigkeiten bei Verkehrsunfällen übertragen werden können.

Schutzkleidung, die bei der Waldbrandbekämpfung getragen wird, ist speziell mit einer einlagigen, flammhemmenden Außenschicht ausgestattet. Dank dieser Schicht wird das Potenzial für Hitzestress minimiert und sie schützt gleichzeitig vor Strahlungshitze und direkten Flammen. Besonders wichtig ist dies für Feuerwehrleute, die unter trockenen und heißen Wetterbedingungen lange Schichten arbeiten müssen, zumal Waldbrände immer häufiger und heißer werden.

2. Leistung und Material

Ein weiterer entscheidender Faktor sind die in der Brandschutzkleidung verwendeten Stoffe und Fasern. Um Schweißbildung und Hitzeerschöpfung zu vermeiden, muss Feuerwehrschutzkleidung aus Materialien und Fasern bestehen, die einen optimalen Schutz gegen verschiedene Gefahren bieten und über feuchtigkeitsregulierende Eigenschaften verfügen.

Die am häufigsten verwendeten Fasern in Feuerwehrschutzkleidung sind inhärent flammhemmende Fasern, wie Para- und Meta-Aramide und Polybenzimidazol. Para-Aramide sind für ihre Festigkeit und Strapazierfähigkeit bekannt, während Meta-Aramide wegen ihrer thermischen Stabilität und Hochtemperaturbeständigkeit bevorzugt werden. Polybenzimidazol bietet eine hervorragende Flamm- und Hitzebeständigkeit und eignet sich damit besonders für Feuerwehrschutzkleidung.

3. Komfort

Der Tragekomfort von Brandschutzkleidung ermöglicht es den Feuerwehrleuten, auch über längere Zeiträume arbeiten zu können, ohne sich unwohl zu fühlen oder in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt zu sein. Es ist jedoch ein Balanceakt,den Tragekomfort von Feuerwehrschutzkleidung ohne Beeinträchtigung des Schutzniveaus zu gewährleisten, und umgekehrt. Die Verringerung von Hitzestress ist zum Beispiel ein wichtiger Punkt, um den Komfort zu erhöhen, ohne die Leistungsfähigkeit zu beeinträchtigen, und ein Kleidungsdesign, das den Schweiß vom Körper wegleitet, kann dazu beitragen.

Außerdem ist es wichtig, dass die Feuerwehrschutzkleidung richtig sitzt, um optimalen Schutz und Komfort zu gewährleisten. Zu kleine oder zu enge Kleidung kann die Bewegungsfreiheit einschränken und Unbehagen verursachen, was die Arbeit erschweren und den Hitzeschutz verringern kann. Die richtige Größe und Passform der Feuerwehrschutzkleidung kann die Leistungsfähigkeit der Feuerwehrleute in gefährlichen Situationen erhöhen.

Das Tragen der gesamten bei Feuerwehreinsätzen notwendigen Ausrüstung kann auch körperlich anstrengend sein. Daher wird es immer wichtiger, das Gewicht der einzelnen Komponenten, einschließlich der Schutzkleidung, zu reduzieren. Die Verwendung von leichten, hochwertigen Materialien kann während des Einsatzes für mehr Effizienz und Komfort sorgen, ohne das erforderliche Schutzniveau zu beeinträchtigen.

4. Kompatibilität

Bei der Auswahl geeigneter Brandschutzkleidung ist es wichtig, auf Kompatibilität zu achten. Kompatible Brandschutzkleidung ist so konzipiert, dass sie gut mit anderer Feuerwehrausrüstung wie Handschuhen, Stiefeln, Helmen und Pressluftatmern zusammenarbeitet. Wenn sie zusammen getragen werden, sind diese vollständig kompatiblen Systeme so konzipiert, dass sie optimal funktionieren. Dadurch werden sowohl der Komfort als auch die Sicherheit maximiert.

Beispielweise kann kompatible Brandschutzkleidung mit verstärkter Polsterung versehen werden, um Druckstellen zu reduzieren, wenn der richtige Pressluftatmer getragen wird. Diese kleinen Anpassungen können die Leistungsfähigkeit der Feuerwehrleute in gefährlichen Situationen verbessern und sogar Verletzungen verhindern.

Dank der Kompatibilität können die Entscheidungsträger*innen auch eng mit den Lieferanten zusammenzuarbeiten, um ein umfassendes Ausrüstungssystem zu schaffen, das den Feuerwehrleuten vollständigen Schutz bietet.

5. Langlebig und pflegeleicht

Auch die Strapazierfähigkeit ist ein entscheidender Faktor, der die Wirksamkeit von Brandschutzkleidung erheblich beeinflussen kann. Die Strapazierfähigkeit der Kleidung wird durch Prüfung der Zug-, Reiß- und Nahtfestigkeit sowie der Abrieb- und Durchstoßfestigkeit beurteilt. Bei der Auswahl von Feuerwehrschutzkleidung ist es wichtig, die Waschmethode und die Häufigkeit des Waschens zu berücksichtigen, da dies einen nachhaltigen Einfluss auf die Leistung und die langfristigen Betriebskosten der Bekleidung haben kann.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Auswahl der richtigen Feuerwehrschutzkleidung, die optimalen Schutz, Komfort und Kompatibilität bietet und gleichzeitig strapazierfähig sowie leicht zu reinigen und zu reparieren ist, von entscheidender Bedeutung ist, insbesondere in Anbetracht der Gesamtbetriebskosten. Wenn diese Faktoren berücksichtigt werden, können die Feuerwehrleute effizient und sicher arbeiten. Denken Sie daran, dass bei der Auswahl geeigneter Schutzkleidung der Fokus darauf liegen sollte, die Feuerwehrleute vor Gefahren zu schützen und ihnen Komfort und Bewegungsfreiheit zu bieten, damit sie ihre Arbeit in einer sich ständig verändernden Welt erfolgreich und sicher ausführen können.

 

 


Quellen:

https://eu.tencatefabrics.com/blog

https://firesciencereviews.springeropen.com/articles/10.1186/s40038-014-0004-0

https://www.fireproductsearch.com/firefighter-suits-protection-comfort-technology/

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