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Bewährte Praktiken für die Installation eines Gas- und Flammendetektionssystems (EU)

Wenn sich ein*e Kund*in für die Installation eines neuen ortsfesten Flammen- und/oder Gasdetektionssystems entscheidet, freuen wir uns sehr – und zwar nicht aus dem Grund, an den Sie vielleicht denken!  Als sicherheitsorientiertes Unternehmen setzen wir uns leidenschaftlich für ordnungsgemäß installierte und betriebene Sicherheitssysteme ein und sehen es als unsere Verpflichtung, Leben zu retten und dafür zu sorgen, dass Mitarbeiter*innen und Auftragnehmer*innen in Sicherheit arbeiten und sie, ihre Familien und ihre Nahestehenden gesund bleiben.  Darüber hinaus arbeiten wir stets daran, dass unsere Kundschaft den größtmöglichen Nutzen, die bestmögliche Systemleistung und den bestmöglichen Schutz erhalten.  Aus diesem Grund finden Sie hier einige bewährte Verfahren, die Endanwender*innen bei der Installation, Inbetriebnahme und dem Betrieb ihres neuen Detektionssystems berücksichtigen sollten, damit sie rund um die Uhr und das ganze Jahr über geschützt sind.

Bewährte Praktiken bei der Installation

Das Installationsunternehmen für ortsfeste Gas- und Flammendetektionssysteme muss qualifiziert und zugelassen sein und sich mit den zu installierenden Geräten auskennen.  Das bedeutet, dass die Installateur*innen eine umfassende, detaillierte Dokumentation darüber benötigen, was genau installiert wird und warum!  Wenn es hier Lücken gibt, empfehlen wir eine Schulung für Installateur*innen.  Sie sollten diese Schulung mit Schwerpunkt auf Ihren spezifischen Systeminstallationsanforderungen anbieten.  Außerdem finden Sie hier eine kurze Liste mit Empfehlungen für die physische Installation:

  1. Die Stromversorgung des Systems muss richtig ausgelegt sein und die richtigen Anschlüsse und Leistungen bereitstellen. Wenn eine Notstromquelle erforderlich ist, muss der Status dieses Backup-Systems überwacht und richtig ausgelegt sein.  Bei der Stromverteilung müssen Trennschalter für Teilbereiche ermöglichen, das System in logischen Abschnitten und nicht nur als Ganzes ein- und auszuschalten.
  2. Das System sollte auf Erdschlüsse überwacht werden. Auch wenn dies nicht gesetzlich vorgeschrieben ist, sollten die Installateur*innen davon ausgehen, dass eine Erdschlussüberwachung erforderlich ist.
  3. Alle Anforderungen an die Strom- und Signalverkabelung des Detektors müssen geklärt sein, einschließlich der erforderlichen Kabelabschirmungen und -abschlüsse. Denken Sie an Kabelverschraubungen entsprechend der ATEX-Zoneneinteilung, dem Gas- und dem Kabeltyp.
  4. Der Montageort des Detektors muss stabil und widerstandsfähig sein. Schwingungen und Bewegungen der Montagekonstruktion können zu Fehlalarmen führen und müssen weitestgehend ausgeschlossen sein.  Außerdem müssen alle Detektoren eine Kennzeichnung tragen, worauf die Gerätenummer deutlich sichtbar ist.
  5. Es empfiehlt sich, eine Tabelle mit der Flammen- (und Gas-) Detektoren-Einrichtung zu erstellen. Aufzuführen sind die Kennzeichnungsnummern aller Detektoren, die GPS-Koordinaten des Installationsortes samt seiner Höhe sowie die programmierten Einstellungen – darunter Empfindlichkeit, Zeitverzögerungseinstellung, Konfiguration der selbsthaltenden oder nicht selbsthaltenden Relais, normalerweise (nicht) erregte Relaisspulen, Kalibrierdaten etwaiger Gasdetektoren und andere Konfigurationseinstellungen.

Bewährte Praktiken bei Inbetriebnahme

Nachdem die Installation abgeschlossen ist, das System und alle Feldgeräte mit Strom versorgt werden und vollständig fehlerfrei arbeiten, kann die Inbetriebnahme des Systems beginnen. Denken Sie daran, dass die Inbetriebnahme des Systems und die Systemintegrationsprüfung zweierlei Aufgaben sind, die beide erfolgreich abgeschlossen sein müssen, um den Betrieb des Flammen- und Gasdetektionssystems und sein Zusammenspiel mit anderen Systemen richtig zu bewerten.

Die Inbetriebnahme ist ein systematischer Prozess, der dokumentiert, dass das gesamte System gemäß den in den Projektunterlagen vorgesehenen Auslegungskriterien funktioniert und die betrieblichen Anforderungen des Eigentümers erfüllt, einschließlich der Einhaltung geltender Gesetze, Vorschriften, Normen und Standards. In der Regel wird bei der Inbetriebnahme eine Prüfliste abgearbeitet, die konkrete Systemfunktionen, kritische Eingangs- und Ausgangssignale, Geräte und Betriebslogik aufführt. All diese Punkte müssen erfolgreich geprüft sein, bevor das System als ordnungsgemäß in Betrieb genommen gelten kann.  Die Inbetriebnahme-Prüfliste enthält in der Regel Einzelprüfungen für:

  • Ordnungsgemäße Funktionsprüfung der Notstromzufuhr oder Batteriereserve
  • Erdschlussüberwachung des Systems
  • Kritische Ausgangsfunktionen und zugehörige Eingangsbetätigung
  • Feldtestmethode für alle Flammendetektoren und manuelle Feuermelder, einschließlich der Kriterien für die Alarmredundanz (bereichsübergreifend oder durch mehrere Sensoren)

Nach Abschluss der Inbetriebnahme erstellt die zuständige Technikfachkraft in der Regel einen Inbetriebnahmebericht mit Bestandszeichnungen, der Ursache-Wirkungs-Logik und eine aktualisierte Systemdatenbank mit allen Informationen, die während des gesamten Inbetriebnahmeprozesses entwickelt, geändert oder modifiziert wurden.

Betrieb, Wartung und Schulung

Das Betriebs- und Wartungspersonal ist in der Regel damit beauftragt, das Gas- und Flammendetektionssystems in Betrieb und einsatzbereit zu halten.  Das bedeutet, dass dieselben Personen für das Führen eines Wartungsbuchs für Flammen- und Gasdetektionssysteme verantwortlich sind.  Dieses Protokollbuch enthält in der Regel die Möglichkeit, alle Systemaktivitäten und -ereignisse zu dokumentieren, und zwar unter Angabe der Gerätenummer.  Typische Einträge umfassen Feuer- und Gasalarme, Störungen, Sichtkontrollen, Kurztests und/oder Kalibrierungen von Gasdetektoren, Funktionstests mit einer Prüflampe und Reinigungsaktivitäten, die unter Angabe von Gerätenummer, Datum und Uhrzeit sowie Person protokolliert werden. Daneben empfiehlt sich ein regelmäßiges Sichtprüfverfahren mit festgelegter Häufigkeit der Kontrollpunkte.

Dazu gehören die Überprüfung der Status-LEDs an den Detektor-Vorderseiten (normal oder Störung) und die Sichtprüfung, dass keine Fremdkörper oder Hindernisse den Erkennungsbereich eines Detektors blockieren und dass die Ausrichtungswinkel normal erscheinen.  Wenn Schutzzubehör angebracht ist, muss auch dieses auf seine Funktionstüchtigkeit überprüft werden.  Schließlich muss für Flammendetektoren regelmäßig ein Funktionstest mit einer Testlampe durchgeführt werden.  Vergewissern Sie sich, dass alle Brandlöschvorrichtungen überbrückt sind, bevor Sie einen Funktionstest der Flammendetektoren durchführen.

Wir wissen, dass in den Unternehmen unserer Kund*innen ständig neue Mitarbeitende eingestellt werden und dass es in einigen Fällen keine umfassenden Schulungsprogramme für ortsfeste Flammen- und Gasdetektionssysteme in einem dokumentierten Format für diese neuen Mitarbeitenden gibt.  Aus diesem Grund haben wir im Folgenden einige der grundlegendsten Systembetriebsverfahren aufgeführt, die Betriebs- und Wartungstechniker*innen durchführen können und verstehen sollten:

  • Auffinden des System-Logbuchs, der Gebrauchsanleitungen und der elektrischen Schaltpläne
  • Einhaltung des Protokollierungsverfahrens für Störungen, Alarme, Reinigungsarbeiten und dergleichen
  • Feststellen, wo und wann ein Feueralarm oder eine Störung aufgetreten ist
  • Überbrückung der Alarmfunktion eines Systems bei der regelmäßigen Wartung des Detektors
  • Durchführung von Sichtprüfungen
  • Behebung einfacher Störungen und Fehler
  • Kommunikation mit einem Detektor über HART
  • Durchführung von Funktionsprüfungen
  • Ein- und Ausschalten eines Systems
  • Beherrschen der jährlichen Systeminspektion und des Prüfplans für das Ansprechen der Alarme
  • Kenntnis der Ansprechpersonen für technische Unterstützung

Bitte beachten Sie, dass die oben genannten bewährten Verfahren nur einen Auszug der typischen oder häufigsten Systemanforderungen darstellen und nicht alle möglichen Systemtypen oder -konfigurationen abdecken.  Wir empfehlen, immer die örtliche Feuerwehr und/oder die zuständige Behörde zu kontaktieren, um spezifische Hinweise zu den örtlichen oder nationalen Anforderungen zu erhalten.

 

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